BLIK- oder Kartenzahlung – Was ist sicherer?
- Mike Stachera

- 19. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Im Zeitalter des zunehmenden Online-Shoppings und der rasanten Entwicklung von Zahlungstechnologien stellen wir uns immer häufiger die Frage: Ist es sicherer, mit BLIK oder mit Karte zu bezahlen? Beide Zahlungsmethoden haben ihre Vor- und Nachteile sowie unterschiedliche Rückerstattungsverfahren im Falle eines unseriösen Händlers. Werfen wir einen genaueren Blick darauf – auch anhand einer persönlichen Erfahrung des Autors.
Wie funktioniert BLIK?
BLIK ist ein polnisches mobiles Zahlungssystem, das Transaktionen mithilfe eines einmaligen, sechsstelligen Codes ermöglicht, der in der Banking-App generiert wird. BLIK-Zahlungen basieren auf sofortigen Überweisungen von einem Bankkonto auf ein anderes. BLIK kann auch mit einer Telefonnummer verknüpft werden (Zahlungen an Telefonnummern) oder für Online-Transaktionen sowie Bargeldabhebungen an Geldautomaten verwendet werden.
Dieses System funktioniert durch direkte Kommunikation zwischen Banken oder über Abwicklungssysteme wie Elixir oder Express Elixir. Wichtig ist: BLIK-Transaktionen sind unwiderruflich – sobald das Geld beim Empfänger eingeht, ist eine Rückbuchung ohne dessen Zustimmung praktisch unmöglich.
Kartenzahlungen: Wie funktionieren sie und was bieten sie?
Kartentransaktionen – sowohl mit physischen Karten als auch digital über Apple Pay oder Google Pay – werden über Kartennetzwerke wie Visa, Mastercard oder American Express abgewickelt. Diese Systeme verarbeiten nicht nur Zahlungen, sondern bieten dem Verbraucher auch zusätzliche Sicherheitsmechanismen, darunter die Möglichkeit, ein sogenanntes Chargeback zu beantragen.
Ein Chargeback ist ein Verfahren, bei dem der Verbraucher das Geld einer Transaktion zurückfordern kann, wenn:
das Produkt nicht geliefert wurde.
die Ware beschädigt ist.
der Händler den Vertrag nicht erfüllt hat.
Gemäß den Richtlinien der Kartenorganisationen kann ein Chargeback in der Regel bis zu 120 Tage nach dem Transaktionsdatum oder dem geplanten Lieferdatum der Ware/Dienstleistung beantragt werden. In bestimmten Fällen kann diese Frist auch verlängert werden.
Sicherheit im Vergleich: BLIK vs. Karte
BLIK
BLIK-Transaktionen erfordern keine Angabe sensibler Daten (z. B. Kartennummer), was das Risiko des Abfangens reduziert.
Der BLIK-Code ist einmalig und nur 2 Minuten lang gültig.
Allerdings erschwert das Fehlen einer Chargeback-Möglichkeit die Rückerstattung bei Betrug erheblich oder macht sie sogar unmöglich.
Zahlungskarte
Kartendaten können gestohlen und für weitere Transaktionen missbraucht werden.
Es kommt das 3D Secure (3DS)-System zum Einsatz – eine zusätzliche Verifizierung, z. B. per SMS-Code oder App-Autorisierung.
Kartenzahlungen bieten die Möglichkeit eines Chargebacks, was die Sicherheit für Verbraucher deutlich erhöht.
Ein Beispiel aus dem Leben: Chargeback in der Praxis
Ich möchte eine persönliche Erfahrung teilen, die zeigt, wie wichtig die Möglichkeit eines Chargebacks sein kann. Eines Tages bemerkte ich auf meinem Bankkonto eine unbekannte Transaktion in Höhe von 400 PLN. Es handelte sich um eine Abo-Gebühr, die von Apple abgebucht wurde. Zunächst war ich verwirrt – ich konnte mich nicht erinnern, irgendetwas bestellt zu haben.
Zuerst meldete ich den Vorfall sowohl bei Apple als auch bei meiner Bank. Beide Institutionen reagierten schnell und erstatteten mir das Geld zurück – Apple nach der Kündigung des Abonnements, und die Bank im Rahmen des Chargeback-Verfahrens. Erst später wurde mir klar, was eigentlich passiert war. Es stellte sich heraus, dass meine Mutter – die Zugriff auf dasselbe Apple-ID-Konto hatte – das Abonnement versehentlich aktiviert hatte. Sie hatte auf „gratis testen“ geklickt, ohne zu bemerken, dass nach dem Probezeitraum automatisch eine hohe Gebühr fällig würde.
Wie man sieht, kann ein Chargeback auch in Fällen von unbeabsichtigten Käufen sehr hilfreich sein. Der gesamte Prozess dauerte nur wenige Tage und wurde erfolgreich abgeschlossen.
Es ist auch gut zu wissen, dass Banken bei kleineren Beträgen das Geld oft direkt aus eigenen Mitteln zurückerstatten, ohne das vollständige Chargeback-Verfahren über Visa oder Mastercard einzuleiten. Jede solche Reklamation kostet die Bank etwa 20–30 Euro, weshalb sie den Prozess gerne vereinfachen, wenn der Fall eindeutig erscheint.
Einteilung der Zahlungsmethoden nach der Verbindung mit dem Bankkonto
Man kann zwei Hauptkategorien von Zahlungsmethoden unterscheiden:
Direkte Zahlungen – Konto zu Konto
IBAN (klassische Banküberweisung)
BLIK (Code oder Telefonnummer)
Zahlungen an eine Telefonnummer
Diese Transaktionen werden in der Regel sofort ausgeführt, sind aber nicht rückgängig zu machen. Die Banken haben keine rechtlichen Mittel, solche Zahlungen ohne Zustimmung des Empfängers rückgängig zu machen.
Indirekte Zahlungen – über Karte
Debit- und Kreditkarten
Apple Pay, Google Pay (Token, die mit der Karte verknüpft sind)
Diese Zahlungen werden über Kartenanbieter abgewickelt und unterliegen dem Chargeback-Verfahren, was einen höheren Schutz für den Nutzer bedeutet.
Was soll man wählen?
Merkmal | BLIK | Zahlungskarte |
Rückbuchbarkeit der Transaktion | Nein | Ja (Chargeback) |
Transaktionsgeschwindigkeit | Sehr schnell | Schnell |
Datensicherheit | Hoch | Mittel (mit 3D Secure) |
Benutzerfreundlichkeit | Hoch | Hoch |
Verbraucherschutz | Niedrig | Hoch |
Fazit: Wenn Sie in bekannten und vertrauenswürdigen Shops (z. B. Allegro, Decathlon) einkaufen, ist BLIK eine sehr bequeme und schnelle Zahlungsmethode. In Situationen jedoch, in denen das Betrugsrisiko höher ist (neuer Verkäufer, unbekannter Shop), ist die Zahlung per Karte die sicherere Wahl, da sie die Möglichkeit eines Chargebacks bietet.
~Autor des Artikels: Michał Stachera


