Sparados: Das Erfolgsrezept für Fintech Startups
- Michał Stachera

- 3. Okt.
- 5 Min. Lesezeit
Die Geschichte von Sparados zeigt, dass Erfolg in der Fintech-Branche nicht das Ergebnis einer einzigen bahnbrechenden Idee ist, sondern vielmehr die konsequente Integration mehrerer Elemente: Marktanalyse, Entwicklung eines realistischen Geschäftsmodells, geschickte Definition eines minimal funktionsfähigen Produkts, Sicherung der Finanzierung und Aufbau eines Teams, das unter Zeit- und Marktdruck leistungsfähig ist. Unser Weg war nicht typisch, aber in der Startup-Welt gibt es kein universelles Erfolgsrezept. Jedes Projekt hat seine eigene Dynamik, Marktbedingungen und seinen eigenen Startzeitpunkt, die in der Praxis genauso wichtig sind wie die Idee selbst.

Erste Herausforderung – Ist die Startup-Idee profitabel?
Jedes Startup beginnt mit einer Idee. Doch ob es sich lohnt, Zeit und Kapital in ihre Entwicklung zu investieren, hängt von konkreten Fakten ab. In unserem Fall bestand der erste Schritt darin, die potenzielle Rentabilität des Projekts zu bewerten.
Zunächst analysierten wir ähnliche Unternehmen, um herauszufinden, welche Einnahmequellen sich am Markt gut entwickelten und welche Modelle unrentabel waren. Anschließend identifizierten wir unsere eigenen Einnahmequellen, zu denen Transaktionsgebühren, Abonnementgebühren und zusätzliche Premiumfunktionen gehörten.
Ein wichtiger Schritt war die Erstellung eines detaillierten Finanzmodells auf Basis realer Marktdaten und Kartentransaktionsvolumina. So konnten wir den Weg zur Profitabilität nachvollziehen und erkennen, welche Annahmen in Investorengesprächen überprüft werden mussten. Ein zahlenbasierter Ansatz war in dieser Phase von größter Bedeutung. Schon vor der Entwicklung der ersten Funktionalität ist es entscheidend zu wissen, ob das Projekt das Potenzial hat, stabile Einnahmen zu generieren.
MVP definieren – von der Idee zum realen Produkt
In der Fintech- Branche ist man oft versucht, eine umfassende Plattform von Grund auf neu aufzubauen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Konzentration auf das absolute Minimum, das für den Markteintritt erforderlich ist, bessere Ergebnisse bringt.
Durch eine Wettbewerbsanalyse konnten wir feststellen, welche Funktionen unbedingt erforderlich waren und welche später in der Entwicklung hinzugefügt werden konnten. Zu teure und zeitaufwändige Lösungen schlossen wir aus, um das Team nicht zu überlasten und Verzögerungen zu vermeiden. Darüber hinaus erstellten wir eine vereinfachte Technologieschätzung, um zu entscheiden, was wir selbst entwickeln konnten und welche Elemente auf Standardkomponenten von Partnern basieren sollten.
Das Ergebnis war ein Geschäftsplan, der von Anfang an Flexibilität und eine monatelange Weiterentwicklung vorsah. Dieses Dokument diente nicht nur als interne Roadmap, sondern auch als Instrument zur Kommunikation unserer Vision gegenüber Investoren.
Investorensuche – Kapital und Vertrauen
Die Finanzierung ist eine der anspruchsvollsten Phasen beim Aufbau eines Fintech-Startups. Auf dem Risikokapitalmarkt kommt es nicht nur auf die Idee selbst an, sondern auch auf die Art und Weise, wie sie präsentiert wird, und auf das Vertrauen in das Team.
Wir haben ein professionelles Pitch Deck erstellt, das ein Rentabilitätsmodell, einen Produktentwicklungsplan, Umsatzprognosen und wichtige Meilensteine wie das Erreichen der Gewinnschwelle, die Gewinnung erster Kunden und einen Expansionsplan enthielt.
Wir investierten auch eigene Mittel, da Investoren besonders auf die Höhe des Kapitaleinsatzes der Gründer achten. In der Praxis bedeutet dies nicht nur einen Geldbeitrag, sondern auch die Bereitschaft, das Risiko mit anderen Anteilseignern zu teilen. Für viele Fonds ist dies eine notwendige Voraussetzung – ein Beweis dafür, dass die Projektgründer so sehr an das Potenzial des Projekts glauben, dass sie selbst investieren. In unserem Fall signalisierte unser Eigenbeitrag den Investoren, dass wir das Projekt langfristig angehen, eine definierte Entwicklungsstrategie haben und bereit sind, nicht nur für die Idee, sondern auch für deren Finanzierung Verantwortung zu übernehmen.
Auch die Branchenerfahrung und das Kontaktnetzwerk von Krzysztof Drzyzga spielten eine wichtige Rolle. Sein Ruf und seine Verbindungen zu den Unternehmensgruppen Verestro, Fenige und Quicko stärkten unsere Glaubwürdigkeit und öffneten viele Türen bei Gesprächen mit Partnern und Investmentfonds.
Auch der Zeitpunkt unseres Markteintritts war entscheidend. Kapitalverfügbarkeit und Anlegerstimmung können maßgeblich über den Erfolg einer Finanzierung entscheiden. Das richtige Timing erleichterte uns die Finanzierung und den Beginn der Produktentwicklung zu einem entscheidenden Zeitpunkt.
Wie baut man ein gutes Team auf? Die Grundlage des Erfolgs
Kapital und Idee sind nur ein Teil des Puzzles. Die wahre Stärke eines Startups liegt im Team. Wir suchten nach Personen, die nicht nur über technisches und betriebswirtschaftliches Wissen verfügten , sondern auch die Fähigkeit besaßen, unter Druck zu arbeiten und schnell auf veränderte Bedingungen zu reagieren. Wir legten Wert auf Synergien, also sich ergänzende Kompetenzen. Ein Teammitglied war für das Produkt verantwortlich, ein anderes für den Vertrieb und ein weiteres für den Betrieb. Alle waren jedoch bereit, Aufgaben zu übernehmen, die über ihr tägliches Fachwissen hinausgingen.
Das Maß an Vertrauen und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit waren ebenfalls wichtige Kriterien . In einem Startup können selbst kleinere Konflikte die Entwicklung behindern. Daher war die Schaffung einer Gruppe, die effektiv zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen kann, von höchster Bedeutung.
Auch die Eigentümerstruktur darf nicht außer Acht gelassen werden. Investoren achten auf den Anteil der Gründer und ihr tatsächliches Engagement im Projekt. Zu geringe Eigentumsverhältnisse mindern die Attraktivität des Projekts für Fonds. Daher war die Einhaltung angemessener Anteile ein entscheidender Bestandteil unserer Strategie.
Umsetzung – von der Planung zur harten Arbeit
Nachdem die Grundlagen gelegt waren, begann die wichtigste Phase: die systematische Arbeit am Produkt und dessen Verbesserung. Dazu gehörten die Entwicklung erster Funktionalitäten, Implementierungen bei Pilotkunden, Tests und schnelle Iterationen sowie die kontinuierliche Berücksichtigung von Feedback in der Weiterentwicklung.
Wir waren auch auf die Notwendigkeit von Pivots vorbereitet, d. h. auf Änderungen in der Richtung der Produktentwicklung, wenn der Markt oder die Regulierungsbehörden eine Anpassung an neue Gegebenheiten erforderten. In der Praxis entscheidet diese Phase darüber, ob ein Startup nur eine vielversprechende Idee bleibt oder zu einem echten Marktteilnehmer wird.
Das Erfolgsrezept von Sparados: Wichtige Erkenntnisse aus unserer Fintech-Reise
Finanzanalysen und ein realistisches Geschäftsmodell bilden die Grundlage für Gespräche mit Investoren.
MVP und Flexibilität sind der Schlüssel zu einer reibungslosen Markteinführung. Es ist besser, schnell mit einer Basisversion auf den Markt zu kommen, als Jahre mit der Entwicklung eines übermäßig komplexen Produkts zu verbringen.
Durch die Einbindung von Eigenkapital wird das Vertrauen der Investoren deutlich gesteigert und die Glaubwürdigkeit des gesamten Vorhabens erhöht.
Das Team ist das Herzstück eines Startups. Investoren kaufen nicht nur das Produkt, sondern vor allem die Menschen, die es umsetzen.
Die Markteinführungszeit kann ein ebenso wichtiger Faktor sein wie die Idee selbst. Selbst das beste Konzept kann zum falschen Zeitpunkt scheitern.
Ausdauer und Anpassungsfähigkeit sind unerlässlich, denn Fintech ist ein Marathon voller regulatorischer Änderungen, neuer Technologietrends und unerwarteter Herausforderungen.
Der Erfolg des Startups Sparados beweist, dass in der dynamischen Fintech-Welt Beharrlichkeit und Agilität unerlässlich sind, um regulatorische und technologische Stürme zu meistern und Herausforderungen in nächste Schritte auf dem Weg zum Erfolg zu verwandeln. Wir laden Sie ein, uns auf unserer weiteren Reise in die Fintech-Welt zu begleiten!


